Jahrestagung und Festakt zum 100. Jubiläum des Vereins für bayerische Kirchengeschichte im LAELKB

Prof. Dr. Keller, Vorsitzender des Vereins, während der Moderation
Bildrechte LAELKB, Foto: Dr. Alexandra Lutz

09.07.2024, Autor: Marcel Luitjens

Am 5. und 6. Juli feierte der Verein für bayerische Kirchengeschichte im Landeskirchlichen Archiv sein 100. Jubiläum. 1924 begann die Geschichte des Vereins mit einem Aufruf zur Gründung. An dieses Ereignis erinnerten nicht nur der Vorsitzende des Vereins, Herr Prof. Dr. Keller, in seiner Begrüßung, sondern auch zahlreiche weitere Referentinnen und Referenten.

Die Reihe der Vorträge eröffnete am Freitagnachmittag nach der Mitgliederversammlung die ehemalige Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns, Dr. Margit Ksoll-Marcon, mit einem Beitrag über die Überlieferung der Evangelischen Kirchen Bayerns in den Staatlichen Archiven. Dr. Alexandra Lutz, die Archivdirektorin des LAELKB, eröffnete den Festakt. Sie hob in ihrer Begrüßung nicht nur die historisch gewachsenen, engen Verbindungen zwischen dem Verein und dem Landeskirchlichen Archiv hervor, sondern auch die Bedeutung der archivischen Arbeiten für die Forschung und den Verein. Auch der Oberkirchenrat Stefan Reimers, Domkapitular Dr. Norbert Jung und die ehrenamtliche Stadträtin Rita Heinemann betonten, wie wichtig und unverzichtbar die Auseinandersetzung mit der Kirchengeschichte in der Gegenwart sei. Im Rahmen des Festvortrags entführte Dr. Thomas Kaufmann, Professor an der Universität Göttingen, die Zuhörer in die Reichsstädte in der Zeit des Bauernkriegs um 1524. Er beleuchtete insbesondere die innerstädtischen Prozesse und Rahmenbedingungen, welche die unterschiedliche Ausgestaltung der Reformation in fünf verschiedenen Reichsstädten prägten. Der anschließende Empfang bot den zahlreichen Tagungsteilnehmenden einen entspannten Ausklang mit anregenden Gesprächen.

Professor Dr. Hans-Peter Hübner eröffnete die Vortragsreihe am folgenden Samstag mit einem Beitrag „Parität und Kooperation. 100 Jahre Bayerischer Kirchenvertrag“. Er beleuchtete die Bedeutung der Staatsverträge und leitete mit seinen Ausführungen über die Perspektiven der Staatsleistungen zu einer anregenden Diskussion über. Daran anschließend stellte Professor Dr. Klaus Unterburger die Ökumenische Zusammenarbeit im Verein für bayerische Kirchengeschichte vor und bot hierbei einen sehr schönen Überblick über die Geschichte der Vereinsaktivitäten. Professor Dr. Johannes Ehmann von der Universität Heidelberg beendete die Reihe der Fachvorträge mit einem spannenden Beitrag über die Bedeutung der Territorialkirchengeschichte für die Kirchengeschichtsschreibung. Zum Rahmenprogramm der Tagung zählte eine Führung auf dem Johannisfriedhof durch die Archivoberrätin Dr. Antonia Landois und die Stadtheimatpflegerin Dr. Claudia Maué.

Darüber hinaus hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeskirchlichen Archivs eine kleine Vitrinenausstellung zur Geschichte des Vereins für bayerische Kirchengeschichte vorbereitet. Annemarie Müller M.A. bot in den Pausen Einführungen in die Vitrinenausstellung an, die sehr gerne angenommen wurden.

Ausstellungsvitrine 1: Zeittafel des Vereins für bayerische Kirchengeschichte, Foto von Pfarrer Lic. Hermann Clauß und Umfrage über den Stand der bayerischen Kirchengeschichte (1919/1920)Ausstellungsvitrine 2: Ausgaben der Beiträge (1895-1924) und Aufruf zur Gründung eines Vereins für bayerische Kirchengeschichte (1924)Ausstellungsvitrine 3: Werbeblätter zur 75-Jahr-Feier (1999), Fotos des alten Archivgebäudes und Prof. Dr. Keller und Frau Lang-Leupold und Beispiele moderner Angebote für MitgliederAusstellungsvitrine 4: Dokumente und Fotos von den Vorstandsmitgliedern Helene Burger und Friedrich von PraunLeihgabe des Vereins für bayerische Kirchengeschichte: Dornenkreuz aus Stacheldraht ehemaliger Grenzbefestigungen vor der Wiedervereinigung